Im Laufe seines Lebens stehen dem Menschen zwei Sätze von natürlichen Zähnen zur Verfügung. Die ersten Zähne sind die sogenannten Milchzähne, die noch im Kindesalter nacheinander ausfallen. Bis der letzte der bleibenden Zähne durchgebrochen ist, vergehen rund zwei Jahrzehnte. Das natürliche Gebiss des Erwachsenen besteht, wenn alle Weisheitszähne vorhanden sind, aus 32 Zähnen, je 16 im Ober- und Unterkiefer. Der Zahnarzt unterscheidet diese Zerkleinerungs-, Schneide- und Mahlwerkzeuge in Schneidezähnen, große- und kleine Backenzähnen sowie Eckzähne. Am hinteren Ende des Kiefers können noch die Weisheitszähne liegen, je einer auf jeder Seite. Zahnmediziner bezeichnen die einzelnen Zähne nach einem international einheitlichen Zahlensystem.

Aufbau der Zähne

Die einzelnen Bestandteile des Zahnes sind die Zahnkrone (Corona dentis), der Zahnhals (Cervix dentis) und die Zahnwurzel (Radix dentis). Der Zahn ist mehreren mineralischen Schichten aufgebaut. Der Zahnschmelz bedeckt wie eine Glasur das innenliegende Zahnbein (Dentin). Das Dentin wiederum umschließt das innere des Zahns, das Zahnmark (Pulpa). Das Zahnmark ist von Gefäßen und Nerven durchzogen. Die Wurzel wird bis zum Zahnhals von Zahnzement (Cementum) umschlossen. Der Zahnschmelz besteht aus dem sehr harten Mineral Hydroxylapatit und Fluorid als Schutzmantel. Der Zahnschmelz ist wohl der wichtigste Bestandteil der menschlichen Zähne, denn er schützt vor Angriffen durch Säure und macht die Zähne unempfindlich gegen Kälteeinfluss.

Gesunde Zähne durch die richtige Ernährung

Ursache für Zahnerkrankungen sind besonders zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke in Verbindung mit einer schlechten Dentalhygiene. Naturbelassene, zuckerarme Lebensmittel wie Vollkornbrot, Rohkost, Getreidegerichte und Obst sollten für einen gesundheitsbewussten Verbraucher auf dem Speiseplan nichtfehlen. Auch kräftige kauen hilft, dass mehr Speichel produziert wird. Dieser Speichelfluss hilft dem Gebiss, sich selbst zu reinigen. Generell sollten eiweißreiche aber fettarme Lebensmittel wie Linsen, Bohnen, Getreide sowie mageres Fleisch und Fisch verzehrt werden

Pflege der Zähne

Für gesunde Zahne und ein gesundes Zahnfleisch ist nicht nur eine richtige Mundhygiene von großer Bedeutung, sondern auch regelmäßige Zahnarztbesuche. Um die Bildung von Plaques (Zahnbelag aus Bakterien) zu unterbinden, ist eine wirksame Mundhygiene mit elektrischer Zahnbürste, Munddusche und evtl. Zahnseide erforderlich. Plaquebakterien produziert aggressive Säure, die den Zahnschmelz zerstört. Plaque setzt sich vermehrt in Zahnzwischenräumen und am Zahnfleischrand ab und ist somit ein Nährboden für Farbveränderungen der Zähne, Mundgeruch und im weiteren Verlauf auch von Erkrankungen.
Besonders die Milchzähne bei Kindern erfordern besondere Pflege, da der Zahnschmelz sehr dünn ist und daher anfälliger für Karies. Die Mund-Bakterien ernähren sich vorzugsweise von Zucker, der in der heutigen Zeit zu einem Hauptanteil der Nahrung geworden ist.

Zahnerkrankungen

Die häufigsten Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleischs stellen Karies (Zahnfäule) und Parodontitis, Paradentose und Gingivitis (Zahnfleischerkrankungen) dar. Bei der Karies (Fäulnis) kommt es zu einer irreparablen Schädigung des Zahnschmelzes. Paradentitis ist die entzündliche Veränderung des Zahnfleisches. Bei der häufig im gleichen Zusammenhang genannten Parodontose handelt es sich um einen vom Knochen ausgehenden Zahnbettschwund, der ebenfalls schmerzhaft ist. Die Gingivitis umschreibt eine Entzündung, bei der es zu gerötetem und geschwollenem Zahnfleisch kommt, welches druckempfindlich ist und zu Blutungen neigt. Eine nicht zu vernachlässigende Erkrankung ist das übermäßiges Zähneknirschen (Bruxismus). Dadurch kann es u.a. zu einer Fehlstellung der Zähne sowie einer Schädigung des Schmelzes kommen.

Zahnersatz

Nur wenige Erwachsene in Deutschland haben ein kariesfreies Gebiss. Die Möglichkeiten, Zahnschäden zu behandeln, reichen von der Amalgam-Füllung über die Verwendung von Kunststoffen bis hin zu verschiedenen Formen von Metall- und Keramikzahnersatz oder den Einsatz von Implantaten. In Deutschland wird vor allem Amalgam wegen seines Quecksilbergehalts seit Jahrzehnten als gesundheitsgefährdend diskutiert und nur noch selten als Füllmaterial eingesetzt. Als füllmaterial wird mittlerweile Keramik oder Kunststoff eingesetzt. Bei einer Zahnlücke, d. h. wenn neben den fehlenden Zähne noch eigene Zähne vorhanden sind, ist es möglich, festsitzenden Zahnersatz in Form einer Brücke zu verwenden.
Zum Leistungsspektrum der meisten Zahnärzte gehört auch die Implantologie, also das Einsetzen von Implantaten im Ober- und Unterkiefer. Ein verlorener Zahn fehlt nicht nur optisch, er hinterlässt auch im Kiefer eine Lücke, die das gesamte Gebiss destabilisieren kann. Dem wirkt die Implantologie entgegen, indem sie die Lücke im Kiefer ausfüllt und so die Funktionalität der Knochensubstanz erhält. Eine pauschale Beantwortung auf die Frage ob Brücke oder Implantat ist vom individuellen Fall abhängig. Viele Zahnärzte halten das Implantat grundsätzlich für die bessere Alternative.

Von admin

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