Unter Polymerisation wird in der Zahnheilkunde ein Verfahren verstanden, bei dem durch Zusammenbringung von verschiedenen chemischen Komponenten ein stabiler Füllstoff, sogenanntes Komposit, entsteht. Es handelt sich um eine chemische Reaktion sogenannter ungesättigter polymerer Kunststoffe. Aus dem zunächst flüssigen Methacrylsäuremethylester entsteht durch den Prozess der Polymerisation Polymethylmethacrylat. Dieser Kunststoff ist ein Makromolekül, dies bedeutet, dass sich die in der Vorphase vorhandenen kleinen Molekülbausteine, Monomere, zu nun festen langkettigen Riesenmolekülen umgewandelt haben.
Dieser chemische Umbauprozess von Monomeren zu langkettigen Kohlenstoffmolekülen wird in der Zahnmedizin als Polymerisation bezeichnet. Der Umwandlungsprozess kann nur durch sogenannte Initiatoren in Gang gebracht werden. In der Zahnarztpraxis sind Polymerisationslampen der Schrittgeber. Polymerisationslampen setzen durch verschiedene Startmechanismen wie beispielsweise Licht oder Wärme die komplizierte Polymerisationsreaktion in Gang. In der Praxis kann der Umbau von Monomeren zu Polymeren auf verschiedene Arten erfolgen.
Die Polymerisation unter Verwendung einer Polymerisationslampe als Initiator der chemischen Umbaureaktion gehört zu den wichtigsten Verfahren in der Zahnarztpraxis. Daneben gibt es noch die sogenannte Polyaddition und die Polykondensation. Polymerisationslampen sind Speziallampen in der zahnärztlichen Praxis, die durch Ingangsetzung des Polymerisationsvorganges zum Aushärten von Kompositfüllungen eingesetzt werden. Als Lichtquelle dienen entweder Halogenlampen, man findet aber im Innenleben von Polymerisationslampen auch Laser, Plasmalampen oder Leuchtdioden. Im Handel sind Polymerisationslampen in Form von Akkugeräten oder Netzgeräten erhältlich.