Wie lässt sich die Angst vor dem Besuch beim Zahnarzt loswerden?
Ein anderer Begriff für die Angst vor dem Zahnarztbesuch lautet Dentalphobie. Die Ausprägungen dieser Phobie können sich stark unterscheiden und sind nicht immer auch wissenschaftlich fundiert. Der Hauptauslöser für die Angst vor dem Zahnarzt sind die schlechten Erlebnisse, die einmal in der Vergangenheit gemacht wurden. Oft sind diese negativen Erlebnisse bereits in früher Kindheit geschehen. Wurde in jungen Jahren hier großer Schmerz erlebt, oder sind die Vorstellungen und Bilder, die mit dem Zahnarzt verbunden sind, sehr negativ behaftet, kann sich dies in eine Angstpatienten-Karriere entwickeln.
Da die Betroffenen oft mit ihren Ängsten alleine sind und sich im großen und ganzen selbst überlassen, geben wir im Folgenden einige Tipps, die sich als hilfreich erwiesen haben.
Die Angst vor dem Zahnarzt ist weiter verbreitet, als man vielleicht denkt
Betroffene sollten sich im ersten Schritt klarmachen, dass sie mit Ihren Ängsten nicht alleine sind. Die Phobie gegen den Zahnarzt ist im ICD 10 Katalog offiziell als Diagnose anerkannt. Studien haben belegt, dass circa 35 Prozent der Menschen große Angstgefühle gegenüber Behandlungen an der Zahnwurzel verspüren und 19 Prozent vor jeder Art des Zahnarztbesuches große Angst haben. Dies sind allerdings nur die Werte, die in der Studie erfasst wurden. Geschätzt sind in der Bundesrepublik ungefähr 10 Millionen der Menschen von der Angst vor dem Zahnarzt betroffen. Und das wichtigste gleich vorweg: Die meisten von ihnen sind in der Lage, nach der Bewältigung der Ängste zufrieden und glücklich vom Stuhl des Zahnarztes aufzustehen.
Es sollte sich bewusst gemacht werden, dass eine grundlegende Angst nur normal ist. Denn niemand macht gerne den Mund auf, damit mit irgendwelchen Geräten Arbeiten vorgenommen werden können. Denn der Mund ist ein sehr intimer Bereich des menschlichen Körpers. Die Situation auf dem Zahnarztstuhl ist eine Art der Hilflosigkeit und Auslieferung.
Oft finden sich die Patienten in einem Teufelskreis wieder
Schon allein der Gedanke an die Behandlung beim Zahnarzt, der Gedanke an Spitzen und das Brummen des Bohrers sind die Auslöser der Panik der Angstpatienten. Und hier findet sich der Beginn eines wahren Teufelskreises. Denn da die Angst einen Zahnarzt aufzusuchen immer größer wird, werden natürlich auch ihre Zähne immer schlechter. Die Zähne beginnen irgendwann zu verfallen und eigentlich wird der Druck, einen Arzt zu konsultieren, immer größer. Es gibt auch Fälle, in dem die Patienten sich mit Schmerzmitteln Zeit und etwas Linderung verschaffen wollen, was in einigen Fällen zum Tablettenmissbrauch und Tablettensucht führen kann.
Der Weg besteht aus kleinen Schritten
Es wird nicht so ablaufen, dass Angstpatienten einfach zum Telefonhörer greifen, einen Termin vereinbaren und dann fröhlich zur Zahnarztpraxis gehen. Betroffene sollten diesen Anspruch auch nicht an sich selbst haben. Sie werden es nicht von heute auf morgen schaffen, ihre Ängste zu überwinden. Hier sind kleine Schritte nötig.
Der erste Schritt ist hier, über das Problem mit anderen Menschen zu sprechen. Die Situation ist für die Betroffenen sehr belastend und das Gespräch mit anderen Menschen kann hier helfen. Dies können sowohl Freunde, Bekannte als auch der Hausarzt sein.
Danach folgt der Austausch mit Menschen, welche die Betroffenen so gut verstehen können, wie keine anderen: Nämlich Menschen, die ebenfalls unter der Angst vor dem Zahnarzt leiden. Ein Vorteil unserer heutigen modernen Zeit ist es, dass es durch das Internet die Möglichkeit gibt, schnell andere Betroffene ausfindig zu machen und sich in Foren entsprechend auszutauschen. Hier ist es wichtig zu erfahren, dass die Betroffenen nicht alleine sind.
Ein weiterer Tipp ist, auch wenn er zu Beginn vielleicht banal klingt, das eigene Selbstwertgefühl zu pflegen und sich selbst gut zu behandeln. Viel Bewegung an der frischen Luft, ausgewogene, frische und gesunde Ernährung sowie sich selbst zu pflegen kann schon helfen, die eigenen Ängste besser angehen zu können. Auch Entspannungsübungen und Meditation hat sich in diesem Bereich als äußerst hilfreich erwiesen.
Sind diese Grundvoraussetzungen einmal geschaffen, liegt es nicht mehr weit, dass sich die Betroffenen tatsächlich in eine Zahnarztpraxis in Konstanz trauen. Hier gibt es Praxen, die sich speziell auf Angstpatienten spezialisiert haben und dadurch einen großen Erfahrungsschatz haben, welche Bedürfnisse diese Patienten haben. Um hier die richtige Praxis zu finden, helfen Erfahrungsberichte sehr. Ein Zahnarzt für Angstpatienten kann auf die Bedürfnisse des Einzelnen viel besser eingehen. Der Patient sollte hier immer im Kopf behalten, dass er die Kontrolle bei einem Zahnarzt für Angstpatienten nicht abgeben muss. Hier wird sehr darauf geachtet, dass der Patient immer die Kontrolle behält. Es gibt heutzutage sehr viele Praxen, die damit werben, Zahnarzt für Angstpatienten zu sein. Es sollte im Vorfeld ausgeschlossen werden, dass der Zahnarzt dies nur für Werbezwecke angibt. Denn ein wirklicher Zahnarzt für Angstpatienten nimmt sich vor allem eins, nämlich ausgiebig Zeit für den Patienten und geht sehr empathisch vor.
(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)