Die Ausbildung, der Beruf

Die Voraussetzung zum Kieferchirurg ist ein abgeschlossenes Studium der Zahnmedizin mit Approbation und ein abgeschlossenes Studium der Humanmedizin mit Approbation. Beide Studiengänge sind erforderlich.

Ablauf der Ausbildung

Das Zahnmedizinstudium umfasst in der Regel circa 5 Jahre. Das Humanmedizinstudium circa 6 Jahre, wobei ggf. Verkürzungen möglich sein könnten, durch angerechnete Leistungen. Die Facharztausbildung MKG-Chirurg dauert mindestens 5 Jahre. Davon 3 Jahre stationäre Weiterbildung in einer zugelassenen Klinik und 1 Jahr Weiterbildung in der zahnärztlichen Chirurgie. Zudem wird die Teilnahme an Kursen und Fachweiterbildungen erwünscht. Von der zuständigen Ärztekammer erfolgt die Facharztprüfung.

Inhalte der Facharztausbildung

Die Facharztausbildung umfasst das Erlernen chirurgischer Techniken im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich. Zudem kommen Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich Implantologie, Traumatologie und Tumorchirurgie. Plastisch-rekonstruktive Eingriffe sind ebenfalls Teil der Facharztausbildung. Diagnostik, Therapieplanung und die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit HNO-Ärzten sowie onkologische und zahnmedizinischen Fachbereiche gehören zur Ausbildung.

Insgesamt inklusive Studium und Facharztausbildung beträgt die Ausbildungszeit circa 10-12 Jahre.

Berufliche Perspektiven

Ausgebildete Kieferchirurgen können Tätigkeiten in Kliniken, Praxen oder als niedergelassener Facharzt ausüben, siehe auch Kieferchirurgie in Köln. Ein Kieferchirurg kann sich auf bestimmte Bereiche, wie MKG- Chirurgie oder Onkologie spezialisieren.

Diagnostik & Planung

Der Kieferchirurg nutzt für eine detaillierte Befunderhebung die digitale Bildgebung. Beispielsweise das Verfahren von 3D-Röntgen oder DVT. Kieferchirurgen arbeiten dabei teils interdisziplinär mit Zahnärzten oder HNO-Ärzten zusammen und erstellen einen Therapieplan.

Implantologie

Zahnimplantate sind eine Möglichkeit, fehlende Zähne zu ersetzen. Dabei wird beispielsweise ein Titan- oder Keramikpfosten in den Kieferknochen eingesetzt – als Implantation bezeichnet. Mittels 3D-Analyse kann die Position des Implantats individuell geplant werden. Anschließen kann das Implantat mit dem umgebenden Knochengewebe verwachsen. Eine individuell gefertigte Krone, Brücke oder Prothese wird danach aufgesetzt.

Eine Brücke ist ein festsitzender Zahnersatz, der an den benachbarten Zähnen befestigt wird. Die Teilprothese ist herausnehmbar und wird an vorhandenen Zähnen beispielsweise mit einer Klammer verankert. Dahingegen die Vollprothese, die auf dem zahnloses Kieferkamm aufliegt.

Der Werdegang zum Kieferchirurgen ist ein anspruchsvoller Weg, der ein Höchstmaß an Engagement, Fachwissen und interdisziplinärem Denken erfordert.

Angehende Kieferchirurgen verbinden medizinische und zahnmedizinische Kompetenzen auf sehr hohem Niveau, was letztendlich einen guten Kieferchirurg ausmacht: die fundierte Ausbildung, die kontinuierliche Weiterbildung, präzises Arbeiten, Verantwortungsbewusstsein und die Fähigkeit mit anderen Fachdisziplinen zusammenzuarbeiten. Für Patientinnen und Patienten ist es hilfreich, sich bei der Wahl eines Facharztes über dessen Qualifikationen und beruflichen Werdegang zu informieren – denn Vertrauen beginnt mit Transparenz.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Von Simon

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